Rund 1,9 Milliarden Menschen weltweit nutzen ein Smartphone, schätzt Statista. Bis 2018 sollen es sogar über 2,5 Milliarden werden. Und die meisten surfen damit regelmäßig im Netz. Dass Websites auch im kleinen Format schön und lesbar sind, ist eine Frage des responsiven Designs, mit dem Websites so angelegt werden, dass sie auch auf Smartphone und Tablet richtig angezeigt werden und gut bedienbar sind. Wo dabei der Teufel im Detail stecken kann, haben wir bei der Werbeagentur kreativrudel erfragt, deren bevorzugtes Revier die vernetzte Welt mit all ihren Facetten ist.
Was muss ich beachten, wenn ich meine Website responsiv und zugleich nutzerfreundlich gestalten möchte?
Beim responsiven Webdesign zählen nicht nur Optik und Lesbarkeit auf mobilen Endgeräten. Das A und O ist die richtige Nutzerführung. Die sollte nicht zu kompliziert sein. Sowohl bei mobilen als auch bei Desktopversionen sollten Menüs nicht mehr als sieben Navigationspunkte haben. Bei allem was darüber hinausgeht, hat der Nutzer die ersten schon wieder vergessen. Und ich sollte mir vorher überlegen: Was will ich mit der Website erreichen? Will ich informieren, zum Kauf anregen oder neue Kunden/Mitglieder gewinnen? Das sollte im Vordergrund der Seite stehen und der entsprechende Bereich als erstes angezeigt werden. Insgesamt sollte die Navigation so einfach wie möglich gehalten sein und der Nutzer mit Inhalten nicht erschlagen werden. Keep it simple – gerade bei digitalen Medien überfliegen die meisten Textinhalte nur, statt sie zu lesen. Also möglichst kurz fassen, ein einspaltiges Layout wählen und für visuelle Abwechslung mit Optiken und Bewegtbild sorgen.
Wie gehe ich eine mobilfreundliche Website konzeptionell schlau an?
„Mobile First“ heißt die Zauberformel: vom kleinsten Medium – also dem Smartphone – ausgehen und dann schrittweise die Varianten für Tablet und Desktop erarbeiten. Neben der Lesbarkeit muss man unbedingt die Bedienelemente nutzerfreundlich gestalten, also berücksichtigen, dass unterwegs statt mit der Maus mit dem Finger bedient wird. Wo der Nutzer per Swipe navigieren kann, sollten entsprechende Icons oder Tooltips eingebaut sein, damit er direkt sieht „Hier geht’s weiter“.
Welchen Fehler sollte man bei mobilen Menüs unbedingt vermeiden?
Wie gesagt: weniger ist mehr. Also keine zu komplexen Menüstrukturen. Und wenn möglich sollte man eine „toggled Navigation“ benutzen. Das bedeutet, dass das Menü zunächst eingefahren ist und erst nach Berührung des sogenannten Hamburger-Icons mit drei Balken ausgefahren wird. Bei Online-Shops lässt sich das durch ein „Multi Toggle Menü“ erweitern, das dann wiederum weitere Unterpunkte zeigt.
Müssen auch die Nutzer von responsiven Websites umdenken?
Nein, denn bei einer gut gestalteten Webseite sollte der Nutzer sich intuitiv zurechtfinden und gar nicht erst denken müssen!
Spielt responsives Design nur bei „klassischen“ Websites eine Rolle oder auch bei digitalen Unternehmensmedien wie Intranet, Online-Magazinen oder einer Kundenmagazin-App? Was kann man hier gut und was falsch machen?
Überall dort, wo Nutzer über ein mobiles Endgerät auf Inhalte zugreifen können, spielt responsives Design eine Rolle. Also beispielsweise auch bei Magazinen, die als App angeboten werden. Gerade beim Lesen ist hier zum Beispiel wichtig, dass man klar erkennt, ob es per Swipe weitergeht oder ob es sonstige Zusatzinhalte zu entdecken gibt.
Stichwort Google-Update: Warum ist responsiv so wichtig?
Seit dem 21. April 2015 werden mobil optimierte Seiten bei der Google-Suche auf einem mobilen Endgerät bevorzugt positioniert. Ist eine Seite nicht responsiv angelegt , wird sie in der mobilen Suche schlechter gelistet. Entsprechend wird diesen Seiten Traffic verloren gehen. Und ob Google das noch ausweitet, weiß man nicht.
Habt ihr abschließend eine Empfehlung oder seht ihr einen Trend in Sachen responsives Design?
Wir denken, dass das Google-Update erst der Anfang ist. In Zukunft wird die mobile Optimierung vermutlich ein zunehmend wichtigerer SEO Ranking-Faktor sein. Außerdem wird die Anzahl der mobilen Endgeräte und damit einhergehend der Auflösungsgruppen weiter zunehmen.
Foto: (c) kreativrudel
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