Die ZElf des Achtelfinals

Wer hat seine Sache gut gemacht, wer fiel auf, wer durch, was bleibt hängen, was kann man vergessen? Nach jedem Spieltag küren wir unsere #ZElfDesTages.

Jubelsons Zu Ehren des Einzugs der Isländer ins Viertelfinale nennen wir uns heute Zimmermannson und stellen die schönsten Torjubelszenen der Isländer nach. Und statt Kaffee gibts bei uns heute Milchdusche! Skål!

Humiliation Kein Wort beschreibt das englische Seelenleben heute so gut wie dieses: Demütigung! Ob Daily Mail, Sun, Times oder Mirror – die britische Medienlandschaft war sich einig: Die Niederlage gegen die Wikinger war die schlimmstmögliche Peinlichkeit der englischen Fußball-Geschichte. Wen interessiert da jetzt noch der Brexit?

Lattenschwinger Tattoo küssen, Trikot ausziehen, Salto rückwärts – alles schon gesehen, alles langweilig. Nach kurzer Testphase, in der Gianluigi Buffon auf dem Allerwertesten landete, hat sich mittlerweile eine neue Form des Jubels etabliert: der Lattenschwinger, oder wie der Österreicher sagt: Stangenkraxler. Buffon hat ihn erfunden, Trainer Conte macht ihn nach. Joe Hart wollte auch, kommt aber nicht an die Latte.

Second Screen Wer tut so etwas? Wer sind die Menschen, die die unaufhörlich angepriesenen „Second Screen“-Angebote rund um Spider Cam und Coach Cam von ZDF und ARD nutzen? In denen man noch einmal alle Tore und packenden Szenen aus 20 verschiedenen Kameraperspektiven ansehen kann. Wir können uns beim besten Willen niemanden vorstellen, der das macht. Außer vielleicht Bela Rethy, der tatsächlich jede einzelne der 20 Perspektiven braucht, um zu erkennen, ob ein Schiedsrichter auf Torabstoß oder Elfmeter entscheidet.

Holger Stanislawski Entwickelt sich zum Star in der ZElf. Neben fragwürdigen Taktik-Analysen hat er sich seine Nominierung dieses Mal durch das Bonmot zum belgischen Trio Lukaku, de Bruyne und Hazard gesichert: „Die drei gehören zusammen wie siamesische Zwillinge.“

Eden Hazard Tor vorbereitet, Tor erzielt, reihenweise Gegner schwindelig gespielt – und folgerichtig zum „Man of the match“ gewählt worden. Der belgische Kapitän war der Spieler des Achtelfinals und seine Leistung die wohl beste eines Spielers im bisherigen EM-Verlauf. In der Scorer-Liste liegt er mit vier Punkten nun auch gleichauf mit Gareth Bale und Cristiano Ronaldo.

Lucky Punch Wenn ein nach Punkten deutlich abgeschlagener Boxer in der letzten Runde zum fulminanten, finalen Schlag ansetzt und dadurch noch durch K.O. gewinnt – was selten genug passiert –, spricht der Sportexperte vom „Lucky Punch.“ Nicht so die ZDF-Kommentatoren. Die sprechen bei ausnahmslos jedem EM-Spiel von der Möglichkeit zum Lucky Punch. Völlig gleich, ob ein Team mit einem Tor zurückliegt oder der Ausgleich fällt. Da ist es auch ganz egal, wenn noch mehr als 30 Minuten zu spielen sind.

Torlos-Torjäger Was haben Thomas Müller und Robert Lewandowski – außer dass sie das gleiche Vereinswappen tragen – gemeinsam? Richtig, null Tore bei dieser EM. Die in der Bundesliga sonst so treffsicheren Offensivkräfte haben noch Ladehemmung. Während Müller immerhin zu Chancen und Aluminiumtreffern kommt, konnte Lewandowski eine handgezählte Torchance in 360 Turnierminuten verbuchen. Vielleicht gelingt beiden ja im Viertelfinale ein „Lucky Punch“?

Xherdan Shaqiri Und auch Xherdan Shaqiri ist schon wieder für die ZElf nominiert. Zwar hat sich der Zauberwürfel mit der Schweiz aus der EM verabschiedet, uns aber bereits im Achtelfinale mit dem vermutlich schönsten Tor der EM beschenkt.

Memet Kilic Wenn man sich sonst eher wenig mit Fußball beschäftigt und folglich nicht besonders gut auskennt, sollte man zu EM- oder WM-Zeiten auf Twitter oder Facebook vorsichtig mit Fußball-Content sein. Diese Erfahrung hat auch Grünen-Politiker Memet Kilic machen müssen, der den „falschen“ Boateng bei seinem lustig gemeinten Tweet abbildete! In diesem Zusammenhang: Wann hören endlich die Nachbarwitze auf?

Der lange Tünn „Podolski hätt en rinnjedonn.“ Da ist sich das kölsche Original sicher. Mit seinen Kommentaren nach den EM-Spielen spricht er dem gemeinen Fußball-Fan nur allzu oft aus der Seele – natürlich em kölsche Ton. Und auch, wenn er das Spiel gar nicht gesehen hat.

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