Manager Magazin, aber richtig!

Wenn das Unternehmen in einen Skandal verwickelt ist und die Öffentlichkeit hinhält – über welche Quelle suchen die Mitarbeiter des Unternehmens dann nach Aufklärung? Wenn es drunter und drüber geht im Markt, die Prognosen nicht aufgehen und Gerüchte die Runde machen über die Zukunft des Konzerns – wo glauben die Mitarbeiter dann am ehesten, Auskunft und Orientierung zu erhalten?

Sie werden ihre Chefs fragen, ihre unmittelbaren Vorgesetzten. „Was ist davon zu halten?“, fragen sie. „Wie schätzen Sie die Lage ein?“, fragen sie, und hoffen auf eine Antwort, die ihnen etwas Halt und Verständnis der Lage bietet.

Aber bekommen sie auch Antwort? Krise, Veränderungsprozesse, Expansionen, Internationalisierung, Fusionen und Übernahmen haben in vielen großen Unternehmen dazu geführt, dass Führungskräfte eine geographisch und kulturell versprengte Gruppe sind. Kontinuität in der Management-Community war gestern. Höchste Fluktuation, Neid, Einzelinteressen und Bereichsdenken herrschen, wo die Unternehmensführung sich einen gemeinsamen Spirit wünscht und gemeinsame Ansichten über Märkte und Strategien. Ein bis zweimal im Jahr versucht man, dieses gemeinsame Verständnis zu stiften im Rahmen von aufwändigen Management-Meetings. Dann gehen sie wieder auseinander, in ihre Tochtergesellschaften, Bereiche, Regionen und Stäbe. Und dann gibt es nichts mehr, was sie zusammenhält und ihnen vor Augen führt, dass sie tatsächlich in einem Boot sitzen.
Es zählt schon lange nicht mehr die Aussage vom Mitarbeitermagazin oder Intranet als wichtigstem Instrument der Internen Kommunikation. Und auch das Unternehmens-Wiki ist nicht die bedeutendste Baustelle.
Es sind die Führungskräfte, die informieren, erklären oder beschwichtigen müssen, wenn es eng wird. Führungskräfte haben eine größere Meinungsmacht als die Interne Kommunikation. Deshalb ist ihre Versorgung mit Information und Interpretation so ungemein wichtig. Gerade in unruhigen Zeiten.
Eigene Medien für Führungskräfte sind ein Zeichen: ,Ihr seid eine Gemeinschaft. Ihr habt gemeinsame Interessen und Themen – auch wenn Ihr im Alltag manchmal anderes erlebt.’ Führungskräfte-Medien sind ein Ausdruck von Wertschätzung: ,Hey, die machen hier extra etwas nur für mich.’ Sie sind eine wichtige Orientierungshilfe: ,Schaut her, diese Themen hier sind für uns die wichtigen Themen in Markt und Gesellschaft. Damit müssen wir uns beschäftigen. Dazu sollten wir eine gemeinsame Meinung haben.’ Das mittlere Management ist in jedem Unternehmen die Sollbruchstelle in kritischen Phasen. Führungskräfte-Medien sind das Arbeitsfeld der Stunde!

Teaserbild: Photo by Maarten van den Heuvel on Unsplash

Über den Autor

Lutz Zimmermann

Vom kleinen Dachstudio ins Großraumbüro in Ehrenfeld – seit Lutz die Agentur 2011 gegründet hat, ist aus einem Zwei-Mann-Unternehmen eine 13-köpfige Agentur geworden. Was sich in all der Zeit nicht geändert hat, ist Lutz‘ Liebe für flache Hierarchien und griffige Überschriften. Und wenn der 1. FC Köln nicht gerade verloren hat, ist er jederzeit für einen Plausch über Sport zu haben.

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