Wer hat seine Sache gut gemacht, wer fiel auf, wer durch, was bleibt hängen, was kann man vergessen? Nach jedem Spieltag küren wir unsere Elf des Tages.
Das (verflixte) zweite Gruppenspiel Inzwischen ist es fast schon gute Tradition, dass das zweite Spiel in der Gruppenphase für die #Die Mannschaft nicht erfolgreich verläuft. Aus den letzten acht Spielen seit dem Jahr 2000 gab es nur zwei Siege – einer davon 2012 gegen die Niederlande – und die sind ja dieses Mal erst gar nicht qualifiziert. Die Bilanz des Grauens: EM 2016: 0:0 gegen Polen, WM 2014 2:2 gegen Ghana, WM 2010 0:1 gegen Serbien, EM 2008 1:2 gegen Kroatien. EM 2004 0:0 gegen Lettland, WM 2002 1:1 gegen Irland, EM 2000 0:1 gegen England. Bei der Heim-WM 2006 hatte es mit einem Sieg im zweiten Spiel geklappt. Gegner damals: Polen. Torschütze zum späten 1:0: Oliver Neuville.
Oliver Neuville Und nicht nur deshalb war der ehemalige Gladbacher plötzlich wieder in aller Munde. ARD-Moderator Matthias Opdenhövel zog nach dem Erfolg der Franzosen über die Albaner den Vergleich zwischen dem späten Führungstreffer von Griezmann und Neuvilles 1:0 gegen Polen, das damals Signalwirkung für die positive Stimmung in Deutschland hatte.
Aber wenn Griezmann jetzt Neuville ist – wer ist dann Fabio Grosso, der Frankreich im Halbfinale ausschaltet? Eigentlich kann es nur einen geben: Jonas Hector (ebenfalls Linksverteidiger) trifft nach einem Traumpass von Toni Kroos.
Ehepaar Hummels Autsch! Die Eheleute Mats und Cathy Hummels sollten dringend einen Crash-Kurs „Wie bewege ich mich halbwegs ohne Blamage in sozialen Netzwerken?“ belegen. Der Ehemann twittert sich gegen Polen in die Startelf, um direkt danach den Missverständnis-Alarm-Button zu drücken. Die holde Gattin postet von sich ein Foto „im wundervollen“ Paris mit deutschem Parkplatz-Schild im Hintergrund. Ganz zu schweigen von ihren wertvollen Make-up-Tipps vor jedem Spiel, die die Band Donots gekonnt zu kontern wussten.
Schlussphase Es ist die EM der späten Tore. Nach dem zweiten Spieltag fielen in 24 Partien bereits sage und schreibe 13 Tore ab der 87. Minute. Die spitzen Schmerzens- und Freudenschreie in unserer Agentur, wenn in letzter Sekunde mal wieder ein Tipp platzt oder aufgeht, bezeugen die Dramatik.
Stadionatmosphäre Zugegeben, nicht alle Spiele hauen einen bei dieser EM vom Hocker. Die Stimmung in den Stadien aber ist dank der Iren, Isländer, Waliser, Nordiren, Albaner, Ungarn etc. fast immer bombastisch. Schon allein wegen der Fans hat es sich fast gelohnt von 16 auf 24 Teams aufzustocken. Verzichtbar sind allerdings die schlimmen Hooligan-Ausschreitungen wie am Freitag, als kroatische Fans sogar für eine kurze Spielunterbrechung sorgten.
Dieter Gruschwitz Ginge es nach der UEFA würden die Fernsehzuschauer kein einziges Bild der gewaltsamen Auseinandersetzungen auf den Rängen zu sehen bekommen. Der europäische Fußballverband hatte es beispielsweise im Spiel zwischen England und Russland mal wieder mit Zensur versucht. Krawalle, Flitzer – bei uns doch nicht. Wenn es auf den Rängen zu Schlägereien und Pyromanie kommt, halten die hohen Herren der UEFA sich und dem Weltpublikum gern die Augen zu. Schließlich soll alles nach rauschendem Fußballfest aussehen. Aber nicht mit Dieter Gruschwitz. Der Sportchef des ZDF hat sich gemeinsam mit der ARD massiv bei der UEFA beschwert – mit Erfolg. Die angebotenen Live-Bilder schienen am zweiten Spieltag ein vollständigeres Bild von den Vorkommnissen auf und neben dem Platz zu zeichnen. Jetzt muss es den Sendern nur gelingen, dass sie mit ihren Bildern den gewalttätigen Asis nicht ein zusätzliches Forum bieten …
Ratiopharm Auf den Fußball-Zug springen in Marketing und Werbung derzeit fast alle auf. Auch Ratiopharm lässt sich nicht lumpen und hat großflächig Kampagnen in vielen Magazinen und Tageszeitungen geschaltet. Ein bisschen mehr Inspiration und Kreativität hätten man sich allerdings gewünscht, denn herausgekommen sind Knaller wie: „Erst La Ola, dann Aua“, oder „Ob Mailand, oder Madrid – Hauptsache Ratiopharm.“
Joe Ledley Waliser werden im Allgemeinen nicht gerade als zimperlich eingestuft. Dass Joe Ledley aber fünf Wochen nach einem Wadenbeinbruch beim „Battle of Britain“ gegen England in der Startelf steht, ist medizinisch schwer nachvollziehbar. Doch scheinbar sind nicht all seine Kollegen aus diesem Holz geschnitzt. Als Ledley ausgewechselt wurde, nahm der für ihn ausgewechselte David Edwards vor seinem Einsatz noch einen tiefen Zug aus seinem Asthma-Spray.
Felix Brych Über Schiedsrichter wird viel zu oft gemeckert. Nicht zuletzt deshalb hat es ein Vertreter in die ZElf des Tages geschafft. Sensationell wie Felix Brych und sein Team in „Echtzeit“ erkannten, dass dem 1:1 von Jamie Vardy in der Partie England gegen Wales keine Abseitsstellung vorangegangen war.
Namen In vielen Redaktionen ist es ein ehrbarer Codex: „No jokes with names.“ Aber diese Europameisterschaft mit all den Kollbeins und Gylfis oder den Schweizer Torhütern Hitz und Sommer lässt einem keine andere Wahl. Die Süddeutsche Zeitung hat einige Knaller zusammengestellt.
Cristiano Ronaldo Elfmeter verschossen, Abseitstor, wieder kein Turniertreffer – auch am Samstag war es nicht der Tag des Cristiano Ronaldo. Umso bemerkenswerter, wie er einen Selfie-Flitzer nach Abpfiff – wenige Minuten nach seinem Elfmeter-Fehlschuss – vor den Ordnern beschützen wollte und geduldig wartete, bis der zitternde Anhänger das Fotoprogramm seines Handys gestartet hatte. Vielleicht hat ihn aber auch einfach jemand gut beraten. Gegen Island hatte CR7 nämlich noch den Trikottausch verweigert.
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