Aaaalter, was ein Spiel am Samstag! Aber wir haben uns nicht ablenken lassen und wieder ganz genau hingeschaut. Wer hat seine Sache gut gemacht, wer fiel auf, wer durch, was bleibt hängen, was kann man vergessen? Nach jedem Spieltag küren wir unsere Elf des Tages.
Fußballgott Wir finden, es ist mal an der Zeit, an die höheren Mächte bei so einem Turnier zu denken. Zum einen hat er uns eine so tolle Mannschaft wie die Isländer beim Turnier beschert und zum anderen so spannende Momente wie das Spiel am Samstag – letzteres mit dem richtigen Ausgang.
Zaza „Was macht der denn da? Ist das Ballett? Quickstep?“ – war sicher einer der häufigsten Reaktionen, als Simone Zaza zum Elfmeterpunkt tänzelte und grandios in den französischen Nachthimmel schoss. Und wer so eine Vorlage bietet, braucht auf Spott in den sozialen Netzwerken nicht lange zu warten. Eins ist auf jeden Fall klar: Auch wenn es mit dem EM-Pokal dieses Mal nicht klappt, für die nächste Staffel von „Let’s Dance“ ist er qualifiziert.
Steffen Freund Na ja, eigentlich ist es noch mal Zaza … Denn Freund, der als Experte fürs englische Sportfernsehen arbeitet, kriegte sich gar nicht mehr ein über die Vorstellung des Italieners und lieferte eine schöne Parodie des Tänzelschritts.
Jérôme Boateng Natürlich wäre es unfair, nur auf dem Fehler von Zaza rumzureiten, wo doch auch Boateng eine herrliche Steilvorlage für Verballhornung geliefert hat. Ob mehr Schwanensee oder Basketball – das Netz war sich nicht sicher, was er mit den hochgerissenen Armen wollte. Wir sind nur froh, dass er den Elfer nachher verwandelt hat. Mit dem Fuß.
Underdog-Effekt Diese EM bricht zurzeit reihenweise TV-Rekorde. Was auch am „Underdog-Effekt“ liegt: Menschen unterstützen eben gern scheinbare Verlierer – Island und Wales lassen grüßen. Psychologen erklären das mit einer emotionalen Schutzstrategie, die auch bei Pferdewetten zieht: Setzt man auf den Favoriten und der verliert, ist der Kummer groß. Verliert dagegen der Loser, schaltet man einfach ab. So geschehen beim Viertelfinale Island-Frankreich, bei der die Quote in Halbzeit 2 um sagenhafte zwei Millionen Zuschauer in den Keller ging.
Alexander von Trentini Bei diesem Namen handelt es sich mit nicht um einen neuen Superstürmer – nein, vielmehr ist Alexander von Trentini dafür verantwortlich, dass Sami Khedira, Mario Gomez und Mesut Özil zwar am Samstag nicht unbedingt jeden Elfer sicher verwandelt haben, aber zumindest die Haare schön hatten. Wir können uns an dieses Stelle leider nicht den Vergleich mit Evelyn Hamann in Ödipussi verkneifen, wo sie am Ende mit exakt der gleichen Frisur nach Hause geht wie die vom Friseur Brösecke …
Julian Weigl Die Verletztenliste bei #DerMannschaft ist seit Samstag ja erschreckend lang. Bis Donnerstag wird wohl noch viel über diverse Waden, Oberschenkel und Menisken der Nation diskutiert werden. Wir hoffen: dass der Bundesjogi jetzt endlich Julian Weigl bringt!
Mehmet Scholl Jeder TV-Experte hat seine Lieblingsmetaphern. Während ZDF-Guru Olli Kahn regelmäßig „Druuuck“ ablässt, als würde er selbst noch zwischen den Pfosten stehen, denkt ARD-Mann Mehmet Scholl beim Verfertigen seiner Gedanken offenbar gern ans Schlafen. Um Mario Gomez hatte er bei EM 2012 „Angst, dass er sich wundliegt und mal gewendet werden muss“. DFB-Chefscout Urs Siegenthaler empfahl er jetzt, er solle „morgens liegen bleiben, die anderen zum Training gehen lassen und nicht mit irgendwelchen Ideen“ wie der Dreierkette dazwischenfunken. Wir spendieren Mehmet einen Kaffee – der verscheucht die müden Gedanken.
L’Equipe Auch die französische Sportzeitung arbeitet gern mit schiefen Bildern. „Nachdem der Vulkan problemlos gelöscht wurde, wartet jetzt der Mount Everest“, drechselte die Tageszeitung nach dem Sieg gegen Island. Ist ja nett gemeint, liebe Kollegen, aber leider geografisch falsch: Nepal spielt bei dieser EM gar nicht mit.
Thomas Müller Bei den Spielen hatte er bislang zwar leider die sprichwörtliche Sch***e am Schuh, aber bei Interviews in der Mixed Zone überzeugt er wie eh und je. Merke: Wer doof fragt, kriegt eine doofe Antwort. Danke, Thomas 🙂
Post Reisen Ob die Manager dieses Reiseanbieters ihre Marketingabteilung jetzt hassen? Mit „Pro Tor unserer Nationalelf erhalten Sie Rabatte auf alle Deals von Post Reisen“ war das Joint Venture von Deutsche Post und Eurotours auf den EM-Werbe-Zug aufgesprungen. Das Viertelfinale ging bekanntlich 7:6 aus …
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