Das Daily Business dominiert, für den Social-Media-Auftritt fehlen oft die Kapazitäten – und die Ideen. Dabei muss das Rad nicht neu erfunden werden. Lange Lesestücke wie Reportagen oder Features können (und sollten) als Instagram-Posts zweitverwertet werden.
Exkurs: Was ist Snackable Content?
Bevor es ganz konkret um Instagram-Beiträge geht, ein kleiner Exkurs zu Snackable Content: Dieser Anglizismus bezeichnet kurze, leicht verdauliche Informationen, die schnell und einfach zu erfassen sind. Diese Snacks können Infografiken, kurze Zitate oder prägnante Zahlen sein, zum Beispiel für soziale Medien oder als Begleitung zu längeren Lesestücken.
Snackable Content ist dann sinnvoll, wenn Nutzer:innen wenig Zeit oder wenig Muße haben, ihn zu konsumieren. Längere Lesestücke wie Reportagen oder Features, Gourmet-Content sozusagen, werden dadurch nicht ersetzt – im Gegenteil. In kleine Informationshäppchen zerlegt, können sie als Appetizer Lust auf das ganze Gericht machen. Oder man serviert denjenigen, die keinen großen Informationshunger haben, nur die wichtigsten Informationen. Das kann man sich bei Instagram-Posts zunutze machen.
Von der Reportage zum Instagram-Post
Längere Lesestücke lassen sich am besten in sogenannte Carousel Posts übersetzen. Sie bestehen aus mehreren Slides, durch die sich die User:innen wischen können. Sie dienen quasi als Teller, auf denen die Häppchen serviert werden. Diese Slides können Videos, Fotos, Illustrationen oder Textkacheln sein.
Diese 7 Tipps helfen, den großen Text zu zerlegen:
1. Radikale Reduktion
Snackable Content bedeutet Mut zur Lücke. Nicht alle schönen Anekdoten, Zitate und Aspekte aus einem langen Lesestück lassen sich in einem Instagram-Post wiedergeben. Und das soll auch gar nicht so sein. Damit der Post ein Snack bleibt, sollte jeder Slide in wenigen Sekunden zu erfassen sein.
2. Inhalte priorisieren
Um herauszufinden, welche Punkte oder Botschaften aus dem Text übernommen werden sollen, muss ich wissen: Was möchte ich mit dem Post erreichen? Die wichtigsten Informationen hervorheben? Dann helfen die 5-W-Fragen. Meine Reportage anteasern? Dann machen starke Zitate, provokante Fragen oder überraschende Fakten neugierig. Oder einfach nur Aufmerksamkeit generieren? Dann das Lesestück in gleich mehrere Posts zerlegen.
3. Richtig reingehen
Wo wenig Zeit zum Konsumieren ist, muss Content auch schnell Appetit machen. Ein prägnantes Zitat, eine aussagekräftige Zahl, eine provokante Frage oder eine kurze Headline machen den Einstieg spannend.
4. Neuer Aufbau
Ein szenischer Einstieg, Zeitsprünge, Perspektivwechsel – dafür ist in Instagram-Posts meist kein Platz. Trotzdem braucht es einen Spannungsbogen. Dazu kann die Reihenfolge des Textes verändert werden. Wer anteasern möchte, schließt mit einer Frage, die im Originaltext beantwortet wird.
5. Visuelle Elemente
Komplexe Inhalte sollten möglichst in Infografiken, Diagramme oder andere visuelle Darstellungen übersetzt werden, die auf einen Blick erfasst werden können. Bilder oder Icons können dabei helfen, Kernaussagen hervorzuheben.
6. Listen
Bullet Points oder Frage-Antwort-Formate anstelle langer Absätze vereinfachen das Verständnis und die Lesbarkeit.
7. Highlights
Prägnante Zitate oder besonders interessante Fakten oder Zahlen eignen sich nicht nur für einen spannenden Einstieg, sondern können auch zwischendurch für Unterhaltung sorgen – und den Spannungsbogen aufrechterhalten.